Es ist so: Ich kann mich schlecht entscheiden. Auch nicht im Buchladen. Ich liebe Bücher. Ich würde mir nie einen e-book-Reader anschaffen. Ich weiß, so viele praktische Gründe sprechen dafür. Zu logisch für mich. Ein Buch ist für mich etwas Emotionales. Ich muss es gerne in der Hand haben, Eselsohren reinknicken können. 

Wenn ich mich dann hab beraten lassen und dann doch das Buch gekauft habe, für das zuerst mein Herz schlug, freue ich mich den ganzen Tag darauf, die erste Seite zu lesen, es aufzuschlagen. Erfüllt es meine Erwartungen? Werden mich die ersten Sätze fesseln? Oder wird mich die Geschichte enttäuschen, so dass ich es sofort weglege? Werden mir die Personen gefallen? Die Sprache? Die Sprache nämlich ist manchmal so gar nicht meine – wenn sie so übertrieben modern ist, so pseudo-jugendlich irgendwie. Werde ich das Buch lesen, nur weil ich es gekauft habe? Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich den Roman nicht mag. Dann lege ich es aber nicht weg, sondern überfliege es. Manchmal weiß ich auch schon, wie das Buch enden wird. Und doch: Das hat was Tröstliches. Es wird gut ausgehen. Das ist wichtig. Ich hasse Bücher mit offenem oder gar schlechtem Ende. Ich muss es immer mit einem wohligen Seufzen schließen können. Und vielleicht bin ich auch traurig, wenn ich es dann fertiggelesen habe. Jedenfalls: Unseren Jungs möchte ich dieses Lese-Erlebnis auch vermitteln. Kaum waren sie auf der Welt, habe ich ihnen Bücher gezeigt und vorgelesen. Und gleich dazu einen Artikel geschrieben. Und den finden Sie hier: „Mit der Nase ins Buch“



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